Gülle zu Gold machen, das ist das Motto für die Geschäftsidee von Nunos. Die Idee stammt aus der Raumfahrt. Auf Basis eines für Mondstationen entwickelten geschlossenen Systems zur Aufbereitung von Humanurin, konzipierten die Gründer ein Verfahren zur rein biologischen Gülleverwertung in direkt pflanzenverfügbare Düngemittel. Mit der innovativen Technologie lassen sich Rindergülle und Gärprodukte aus Biogasanlagen verarbeiten. „Normalerweise wird Gülle mit zeitlichem Vorlauf zum Pflanzenbedarf gedüngt, da die Nährstoffe im Boden erst umgewandelt werden müssen. Die Technologie übernimmt diesen Prozess und erhöht die Verfügbarkeit direkt. Der Einsatz von Mineraldünger kann reduziert werden“, so die beiden Gründer von Nunos, Tim Paulke und Holger Sommerlad. Die schlüsselfertigen Anlagen können in bestehende Prozesse integriert werden und tragen dazu bei, Nährstoffkreisläufe zu schließen. „Das Preisgeld können wir für unsere Projektkasse gut gebrauchen“, freuten sich die Gewinner in ihrer Dankesrede.
Das „Growth Alliance Networking Summit“ fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Im hochkarätigen Programm drehte sich alles um Future Farming. Diskutiert wurden Lösungen für eine klimapositive Landwirtschaft, Carbon Farming und Biologicals. Speaker waren unter anderem die Vizepräsidentin des Deutschen Bauernverbands, Susanne Schulze Bockeloh und Fabio Ziemssen vom Venture Capital Fund Zintinus.
Das GANS bildete zugleich den Abschluss des mehrtägigen Start-up-Bootcamps, das die Rentenbank zusammen mit dem TechQuartier bereits zum sechsten Mal ausrichtete. Am Bootcamp 2023 nahmen Gründerinnen und Gründer von Start-ups aus den Bereichen AgTech und FoodTech teil. Ihre Ideen und Lösungen konnten sie mit Unternehmerpersönlichkeiten und Entscheidern aus der Agrarwirtschaft, Experten für Unternehmensgründungen und potenziellen Investoren diskutieren. Workshops zu Social Media Marketing, Trends in der Landwirtschaft, Investor Readiness, Verhandlungstechniken, Pitching und Storytelling rundeten das vielseitige Programm ab.
Die „Growth Alliance“ bietet neben dem Bootcamp inzwischen ein ganzheitliches Gründerprogramm für die Förderung von Innovationen in den Bereichen AgTech, FoodTech und Bioökonomie in Deutschland in allen Entwicklungsphasen. Damit solle die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der grünen Branche weiter gestärkt werden, wie die Sprecherin des Vorstands der Rentenbank, Nikola Steinbock, in ihrer Eröffnungsrede des GANS 2023 betonte.
In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft werden mit verschiedenen Förderangeboten die phasenspezifischen Herausforderungen von Start-ups über den gesamten Lebenszyklus hinweg adressiert. Von Idee bis Scale-up ist für jedes Start-up etwas dabei!
Weitere Informationen zu den Förderangeboten für Start-ups unter www.rentenbank.de.
Das Foto zeigt: Die Köpfe hinter GANS 2023 – Vertreterinnen und Vertreter von Rentenbank und TechQuartier
Hintergrund:
Die Landwirtschaftliche Rentenbank ist die deutsche Förderbank für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum. Der Förderauftrag schließt neben der Land- und Forstwirtschaft sowie der gesamten Wertschöpfungskette Lebensmittel den Ausbau erneuerbarer Energien ebenso ein wie die Förderung der Bioökonomie. Besonderes Gewicht liegt auf der Innovationsförderung. Sie reicht von der Forschung und Entwicklung an Hochschulen über die Start-up-Förderung bis hin zur Markt- und Praxiseinführung neuer Technologien und Produkte. Die Förderinstrumente der Rentenbank sind Zuschüsse, Nachrangdarlehen und Programmkredite. Die Programmkredite werden wettbewerbsneutral über die Hausbanken der Endkreditnehmer vergeben. Die Rentenbank refinanziert Banken, Sparkassen und Gebietskörperschaften mit Bezug zum ländlichen Raum. Die Bank ist eine bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts, deren Grundkapital von der Land- und Forstwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland aufgebracht wurde. Sie unterliegt dem KWG und wird von der BaFin und der Bundesbank beaufsichtigt. Die Förderbank refinanziert sich an den Finanzmärkten und gehört zu den wenigen Triple-A-Adressen Deutschlands.