Sehr geehrte Damen und Herren,
ein inspirierender Abend mit der Landwirtschaftlichen Rentenbank liegt hinter uns – ein Abend voller Gedanken, Ideen und Perspektiven, die zum Nachdenken anregen. Wer vor Ort war hat gemerkt, wie wertvoll das Gespräch zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ist, wenn es um die Zukunft unserer ländlichen Regionen geht.
Gemeinsam haben wir die Chancen und Herausforderungen unserer Dörfer, Kleinstädte und Regionen unter die Lupe genommen: Wie machen wir das Leben dort attraktiver? Wie entlasten wir sie wirtschaftlich? Und vor allem: Wie machen wir sie stark – nicht nur heute, sondern auch morgen und übermorgen?
Eines wurde dabei klar wie selten zuvor: Wir brauchen frische Ideen, echte Zusammenarbeit und den Mut, neue Wege zu gehen. Ländliche Räume sind nicht nur Lebensräume, sondern auch wichtige Motoren unserer Wirtschaft. Sie alle bieten vielfältige Chancen, insbesondere für Unternehmen in der Land- und Ernährungswirtschaft. Und die Zukunft der ländlichen Räume wird dort geschrieben, wo Menschen mit Unternehmergeist, Forscherdrang und Heimatverbundenheit gemeinsam anpacken.
Was wir gestern gehört haben, war ein deutliches Signal: Regionale Wertschöpfung ist kein Schlagwort – sie ist das Herzstück einer stabilen, lebenswerten ländlichen Wirtschaft. Wenn wir auf das setzen, was vor Ort entsteht und verarbeitet wird, stärken wir nicht nur Betriebe, sondern auch das Selbstvertrauen ganzer Regionen. Das bedeutet: Arbeit vor Ort, kurze Wege, lebendige Ortskerne – und Menschen, die gerne bleiben, weil sie Perspektiven sehen.
Ländliche Räume sind weit mehr als „das Land“. Sie sind Wirtschaftsstandorte, Lebensorte, Innovationslabore. Gerade in der Land- und Ernährungswirtschaft zeigen sich enorme Chancen: Dort entstehen Produkte mit Herkunft und Qualität – und Raum für neue Geschäftsmodelle, die auf Nachhaltigkeit und regionale Kreisläufe setzen.
Natürlich gibt es dabei auch Stolpersteine. Wer die ländlichen Räume ernsthaft stärken will, muss Hürden abbauen: langsame Verfahren, verbesserungswürdige Infrastruktur, nicht optimal passende Förderprogramme. Deshalb kommt es darauf an, dass Bund, Länder und Förderbanken wie die Rentenbank wirklich an einem Strang ziehen. Und am besten in die gleiche Richtung.
Ein Schlüssel dabei ist der Ausbau moderner Infrastruktur. Wer heute ein Unternehmen im ländlichen Raum gründet oder weiterentwickeln will, braucht schnelles Internet, gute Straßen und verlässliche Mobilität. Es geht um Anschluss – im wörtlichen und im übertragenen Sinne.
Gleichzeitig müssen wir die Innovationskraft vor Ort besser zur Geltung bringen. Forschung darf nicht nur in den Städten passieren. Auch kleine Betriebe und Unternehmen fernab der Zentren müssen Zugang zu neuem Wissen und Technologien haben – und die Möglichkeit, daraus konkrete Lösungen zu machen.
Ein besonders wichtiger Baustein: die Förderung von Gründerinnen und Gründern. Menschen mit guten Ideen gibt es überall – aber nicht überall finden sie die Bedingungen, um daraus etwas zu machen. Genau da können gezielte Förderungen, Beratungen und Netzwerke ansetzen und Mut machen: „Mach es hier. Und mach es jetzt.“
Was wir dabei nicht vergessen dürfen: Manche Regionen stehen unter besonderem Druck. Gerade dort, wo junge Menschen wegziehen, weil sie wenig Perspektive sehen, drohen Landstriche ins Hintertreffen zu geraten. Das schwächt nicht nur die ländlichen Räume selbst – es verschärft auch die Probleme in den Städten.
Wenn wir den ländlichen Raum stärken wollen, brauchen wir nicht nur Konzepte, sondern vor allem Haltung. Den festen Willen, die Vielfalt dieser Regionen als Stärke zu begreifen – und die Menschen dort als Partnerinnen und Partner auf Augenhöhe zu sehen.
Es liegt an uns, das große Potenzial unserer ländlichen Räume zu entfalten. Mit gezielter Unterstützung für Unternehmen, übersichtlichen Verwaltungsprozessen und einem klaren Bekenntnis zu Regionalität. Dann können wir nicht nur Strukturen verbessern, sondern auch etwas viel Wertvolleres: Gemeinschaft stärken.
Ihre Michaela Kaniber
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Über die Autorin:
Michaela Kaniber ist seit 2018 Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Seit 2013 ist sie Mitglied des Bayerischen Landtags. Lesen Sie hier ihre vollständige Vita.
Ulf Parnow 06.06.2025
Landwirtschaftliche Rentenbank 07.06.2025
Sehr geehrter Herr Parnow,
haben Sie vielen Dank für Ihren Kommentar.
Den ländlichen Raum weiter zu stärken ist eine Aufgabe, die wir gemeinsam bewältigen müssen. Dabei kommt es auch auf das Engagement jedes Einzelnen an. Wir sind zuversichtlich, dass uns das als Land gelingen wird.
Mit dem besten Grüßen, Ihre Rentenbank
Ulf Parnow 06.06.2025
Landwirtschaftliche Rentenbank 06.06.2025
Sehr geehrter Herr Parnow,
vielen Dank für Ihren Kommentar!
Die Menschen im ländlichen Raum tragen maßgeblich zur Stärke unseres Landes bei. Dennoch stehen diese Regionen zunehmend unter Druck.
Was wir brauchen, sind Konzepte, die das Leben und Wirtschaften im ländlichen Raum attraktiv machen. Das ist ein Auftrag an uns alle – an Politik, Verwaltung und Wirtschaft.
Bei unserem Parlamentarischen Abend gestern konnten wir eine Plattform bieten, um die verschiedenen Akteure in den Austausch zu bringen. Im Dialog Ideen und Konzepte zu entwickeln, ist die Grundlage dafür, den ländlichen Raum gemeinsam weiter nach vorne zu bringen.
Mit besten Grüßen, Ihre Rentenbank