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Bewertung transitorischer Risiken bei der Kreditvergabe an landwirtschaftliche Betriebe - Rentenbank veröffentlicht Fachkonzept

Pressemitteilung |

21. März 2024

Frankfurt. Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat in Zusammenarbeit mit Verbänden und Organisationen der Agrarwirtschaft ein Fachkonzept zur Einordnung von Treibhausgasemissionen landwirtschaftlicher Kreditnehmer entwickelt. Es ist eine Hilfestellung zur Erfassung bzw. Abschätzung der Höhe der Emissionen und der daraus resultierenden transitorischen Risiken. Das Fachkonzept unterstützt so Kundenberaterinnen und -berater, die neuen regulatorischen Anforderungen an das ESG-Risikomanagement umzusetzen. Das Konzept ist auf der Website der Rentenbank frei verfügbar.

2024-03-21 PI_Fachkonzept und Anwenderleitfaden zur Einordnung von Treibhausgasemissionen bei der Kreditvergabe an landwirtschaftliche Kundinnen und Kunden

Durch erhöhte Anforderungen an das Risikomanagement sind Banken zunehmend aufgefordert, Nachhaltigkeitsrisiken ihrer Kundinnen und Kunden weitreichender zu erheben. Aktuell tun Banken dies auf der Basis von Durchschnittswerten für jeden Wirtschaftsbereich. Die Landwirtschaft wird dabei oft mit einem überdurchschnittlichen Risiko eingestuft. Das neu entwickelte Fachkonzept gibt Banken die Möglichkeit, die emissionsbedingten Risiken ihrer landwirtschaftlichen Kreditnehmer genauer und individueller zu erfassen.

 

Kern des Fachkonzeptes ist ein Fragebogen. Mit sieben betriebsübergreifenden Fragestellungen und drei zusätzlichen Fragen speziell zur Tierhaltung ist er für alle landwirtschaftlichen Betriebsarten anwendbar. Das System ist einfach und praktikabel gestaltet. Es sind keine komplexen Angaben durch die Landwirtinnen und Landwirte erforderlich.

 

„Die Transformation kann nur gelingen, wenn ESG-Risiken richtig erfasst und abgebildet werden. Denn nur dann lassen sie sich managen. Als Finanzierer der Landwirtschaft haben wir frühzeitig erkannt, welche Herausforderungen auf die Hausbanken und die Kreditnehmer zukommen. Gleichzeitig möchten wir Banken und landwirtschaftlichen Betrieben Möglichkeiten aufzeigen, wie sie ihre ESG-Risiken nicht nur erfassen, sondern reduzieren können“, so Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank.

 

Das Fachkonzept wurde von der Landwirtschaftlichen Rentenbank gemeinsam mit dem Deutschen Raiffeisenverband (DRV), dem Deutschen Bauernverband (DBV), der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), dem Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) und QM Milch entwickelt. Es wurde zudem von Beraterinnen und Beratern der Landwirtschaftskammer Niedersachsen überprüft. Die Praxiserprobung erfolgte in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bankenverbänden. Das Fachkonzept wurde zur Unterstützung der Hausbanken entwickelt und hat keine Verbindung zu den Förderprogrammen der Rentenbank.

 

Das Konzept finden Sie unter: https://www.rentenbank.de/pdf/Fachkonzept

 

Hintergrund:

Die Landwirtschaftliche Rentenbank ist die deutsche Förderbank für die Agrarwirtschaft und den länd­lichen Raum. Der Förderauftrag schließt neben der Land- und Forstwirtschaft sowie der ge­samten Wertschöpfungskette Lebensmittel den Ausbau erneuerbarer Energien ebenso ein wie die Förderung der Bioökonomie. Besonderes Gewicht liegt auf der Innovationsförderung. Sie reicht von der Forschung und Entwicklung an Hochschulen über die Frühfinanzierung agrarnaher Start-ups bis hin zur Markt- und Praxiseinführung neuer Technologien und Produkte. Die Förder­instrumente der Rentenbank sind Zuschüsse, Nachrangdarlehen und Programmkredite. Die Pro­grammkredite werden wettbewerbsneutral über die Hausbanken der Kreditnehmer vergeben. Die Rentenbank refinan­ziert Banken, Sparkassen und Gebietskörperschaften mit Bezug zum ländlichen Raum. Die Bank ist eine bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts, deren Grundkapital von der Land- und Forstwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland aufgebracht wurde. Sie unterliegt dem KWG und wird von der BaFin und der Bundesbank beaufsichtigt. Die Förderbank refinanziert sich an den Finanzmärkten und gehört zu den wenigen Triple-A-Adres­sen Deutschlands.